Mittwoch, 22. Januar 2014
Glückliche Begegnung
oskar-kasimir, 15:44h
Gestern Abend, in dieser Mischung aus Dunkelheit, Schneematsch, Kälte, Feierabendhast und Verkehrslärm stand sie plötzlich da. Obwohl auch sie dunkel gekleidet und jenseits des hellen Scheins einer Straßenlaterne innehaltend stand, zog sie OSKARs Blick sofort auf sich. Auf ihr Smartphone schauend, aufblickend, sich suchend umsehend, wieder ein Blick auf das Kleine Schwarze in ihren Händen werfend. Erneut blickte sie auf - und in eben diesem Augenblick trafen sich ihrer beider Blicke. Ein leises Lächeln. Sie kam auf ihn zu, wenige Schritte trennten sie voneinander. Mit einer heiteren Stimme, in der viel Lebenslust mitschwang, fragte sie, ob OSKAR ihr den Weg zum Hauptgebäude der HU weisen könne. Konnte er. Er kennt sich in dieser großen Stadt mit Fluss nicht gut aus, aber dafür reichte es. Sie bedankte sich mit einem Strahlen und einem "Cool. Total nettt. Dank' Dir!" und verschwand in der ansonsten träge dahinziehenden Masse. Zurück blieb OSKAR und auf seinem Gesicht ein Lächeln und die Gewissheit, einen Moment Glück erfahren zu haben. - Und das in der Stadt, von der er sonst nicht mehr viel erwartet.
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Sonntag, 22. Januar 2012
Trübe Tage
oskar-kasimir, 15:50h
Es gibt diese Tage, da die Gedanken ausgehen während der Blick im trüben und tristen Winterhimmel sich verliert. Die Gedanken übersteigen das Grau und die Tristesse, sie verlieren sich nicht, sondern richten sich aus auf Momente, Erinnerungen an vergangene Momente, Träume und Wünsche für die Zukunft.
Es war ein solcher Tag, da OSKAR bewusst wurde, wie sehr er bei aller Rationalität ein Mensch ist, der den Dingen "nachspürt", ihr Wesen zu verstehen sucht. Dinge? Auch Menschen und Situationen gehören dazu. Und während er sich also, den Blicke in den Himmel richtend, in ein Orgelspiel Bachs hineinfallen ließ, kam es ihm, dass der Gedanke, ein Gedicht aus fremder Feder ihm nicht nur gefallen, sondern ihn berührt hatte und diese Berührung, dieses Vibrieren, das in ihm ausgelöst worden war, noch immer nachhallt...
Ein leises, ein feines Gefühl - voller Lebendigkeit trotz winterlicher Tristesse. Oder doch gerade überhaupt nur spürbar ob dieser Tristesse? Er genießt es, es wärmt ihn.
Es war ein solcher Tag, da OSKAR bewusst wurde, wie sehr er bei aller Rationalität ein Mensch ist, der den Dingen "nachspürt", ihr Wesen zu verstehen sucht. Dinge? Auch Menschen und Situationen gehören dazu. Und während er sich also, den Blicke in den Himmel richtend, in ein Orgelspiel Bachs hineinfallen ließ, kam es ihm, dass der Gedanke, ein Gedicht aus fremder Feder ihm nicht nur gefallen, sondern ihn berührt hatte und diese Berührung, dieses Vibrieren, das in ihm ausgelöst worden war, noch immer nachhallt...
Ein leises, ein feines Gefühl - voller Lebendigkeit trotz winterlicher Tristesse. Oder doch gerade überhaupt nur spürbar ob dieser Tristesse? Er genießt es, es wärmt ihn.
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Dienstag, 1. März 2011
Geld was man nicht hat
oskar-kasimir, 11:17h
... kann aber dennoch überwiesen werden. OSKAR zumindest hat es geschafft, statt eines mal eben so gerade vierstelligen Betrags einen fast siebenstelligen Betrag per online-Banking anzuweisen. Die freundliche Kundenberaterin des Servicetelefons hat sich jeden Kommentar verkniffen. Dass er künftig noch mal genauer guckt, bevor er die Überweisung bestätigt, versteht sich von selbst. Und: OSKAR wird nie mehr Überweisungen tätigen, wenn er noch nicht so richtig wach ist!
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Montag, 7. Februar 2011
Nachtgestalten
oskar-kasimir, 19:07h
Immer mal wieder verschlägt es OSKAR in dieses Bistro, das so nett praktisch gleich bei ihm um die Ecke an einer Ecke verkehrsgünstig gelegen, aber nicht vom Verkehr umtost eine Oase der Entspannung und gemütlicher Abende ist. Vorzugsweise von Publikum frequentiert, das sich aus leicht angegrauten Studienrätinnen und Studienräten, übriggebliebenen Berufsachtundsechzigern sowie sich selbst irgendwie auch ein Stück weit alternativ bezeichnenden Menschen zusammensetzt. Die Karte ist gut, die Preise akzeptabel, das Personal freundlich die Atmosphäre entspannt. Ein idealer Ort also, um dort gelegentlich und insbesondere mit solchen Menschen aufzuschlagen, mit denen man einen gemütlichen Abend verbringen will.
So war denn auch OSKAR gestern einmal mehr im Wahl-Lokal, und gemeinsam mit seinem Gast diskutierte und philosophierte er, was das Zeug hielt. Angeregt. Die Lautstärke im französisch anmutenden Bistro war enorm, denn offenbar auch alle anderen Gäste, die im Übrigen einander fast auf dem Schoß sitzen, so eng stehen die Tische nebeneinander, führten intensivste Gespräche und berieten wahlweise, ob überhaupt und so ja, wie denn dann wohl am besten die Welt zu retten sei oder man besprach die Weltrevolution.
Irgendwann, der Fisch war gegessen, der Grauburgunder getrunken und auch das Dessert war längst verzehrt, fiel OSKAR und seinem Begleiter auf, dass sie nunmehr die einzigen Gäste waren. Übriggebliebene. Der Entschluss, sich auf den Weg und dann das Bett zu machen, war bald gefasst. Während der Besucher M. sich noch einmal schnell in Richtung 00 davonmachte, blieb OSKAR sinnierend zurück, dabei eine Gestalt ins Auge nehmend, die just ihren Fuß über die Schwelle und ins Lokal setzte. Ein großer, hagerer Mann, der von einem gewaltigen Mantel umflattert wurde. Sein Kopf umwölbt von einer grauen Mähne, deren Haare in alle Richtungen zu fliehen bestrebt waren, sein Augen umrundet von einer poppigen Brille, die an Ilona Christen erinnern ließ. OSKAR sah zwar, dass er sprach, doch er hörte nicht auf die Worte oder gar die Bedeutung.
Aus seinem Sinnen wurde OSKAR erst gerissen, als er merkte, dass sich ihrer beide Augen offenbar getroffen hatten und dies der Fremde zum Anlass zu nehmen schien, geradeweg mit langen Schritten das kurze Lokal zu durchmessen, abrupt stehenzubleiben, sich einen Stuhl zu greifen und sich Aug' in Aug' OSKAR gegenüber zu setzen: " [...] letzten Endes ist es das, was zählt." Mehr hörte OSKAR nicht, doch diese Worte fanden Eingang in sein Hirn. Wohl einen Moment zu lange verharrten seine Augen auf der Nachtgestalt, denn als sie sich abwandten und OSKAR zwar bei sich denkend, was jenen wohl umtreibe, dann aber doch bald wieder seine Gedanken auf das lange dem Fremden vorausgegangene Gespräch lenkte, unterbrach dieser ihn jäh. Mit bestimmendem Tonfall, eine Mischung aus Empörung und Verletztheit richtete er seine Rede an OSKAR: "Warum haben Sie nicht reagiert? Ich habe gesprochen. Sie hätten geschockt sein können. Verärgert. Sie hätten mich auf Werder Bremen ansprechen können. Es ist Abend. Es ist Evolution!" OSKAR wurde klar, dass er kein Interesse an längeren Gesprächen mit diesem Menschen hatte. Nicht jetzt, aber wohl auch sonst nicht. Er antwortete knapp, dass er sich nicht verpflichtet sieht, auf alles, was um ihn ist, verbal zu reagieren, alles zu kommentieren. Es sei schon genug Rede. Und da er nicht gesprochen habe, möge der Fremde dies als Reaktion genug ansehen. - Nach einem kurzen Moment des Stutzens stand jener auf, rückte den Stuhl an seinen ursprünglichen Platz, schritt zu einem - offenbar - Stammplatz und versenkte sich in die nitgebrachte Zeitung. Die Bedienung lächelte, der Küchenjunge feixte.
Sein Gast und er verließen unmittelbar, nicht deswegen, sondern weil es Zeit für sie war, das Bistro. OSKAR sollte häufiger des Abends sich den anderen Menschen zuwenden. Es gibt viel zu erleben.
So war denn auch OSKAR gestern einmal mehr im Wahl-Lokal, und gemeinsam mit seinem Gast diskutierte und philosophierte er, was das Zeug hielt. Angeregt. Die Lautstärke im französisch anmutenden Bistro war enorm, denn offenbar auch alle anderen Gäste, die im Übrigen einander fast auf dem Schoß sitzen, so eng stehen die Tische nebeneinander, führten intensivste Gespräche und berieten wahlweise, ob überhaupt und so ja, wie denn dann wohl am besten die Welt zu retten sei oder man besprach die Weltrevolution.
Irgendwann, der Fisch war gegessen, der Grauburgunder getrunken und auch das Dessert war längst verzehrt, fiel OSKAR und seinem Begleiter auf, dass sie nunmehr die einzigen Gäste waren. Übriggebliebene. Der Entschluss, sich auf den Weg und dann das Bett zu machen, war bald gefasst. Während der Besucher M. sich noch einmal schnell in Richtung 00 davonmachte, blieb OSKAR sinnierend zurück, dabei eine Gestalt ins Auge nehmend, die just ihren Fuß über die Schwelle und ins Lokal setzte. Ein großer, hagerer Mann, der von einem gewaltigen Mantel umflattert wurde. Sein Kopf umwölbt von einer grauen Mähne, deren Haare in alle Richtungen zu fliehen bestrebt waren, sein Augen umrundet von einer poppigen Brille, die an Ilona Christen erinnern ließ. OSKAR sah zwar, dass er sprach, doch er hörte nicht auf die Worte oder gar die Bedeutung.
Aus seinem Sinnen wurde OSKAR erst gerissen, als er merkte, dass sich ihrer beide Augen offenbar getroffen hatten und dies der Fremde zum Anlass zu nehmen schien, geradeweg mit langen Schritten das kurze Lokal zu durchmessen, abrupt stehenzubleiben, sich einen Stuhl zu greifen und sich Aug' in Aug' OSKAR gegenüber zu setzen: " [...] letzten Endes ist es das, was zählt." Mehr hörte OSKAR nicht, doch diese Worte fanden Eingang in sein Hirn. Wohl einen Moment zu lange verharrten seine Augen auf der Nachtgestalt, denn als sie sich abwandten und OSKAR zwar bei sich denkend, was jenen wohl umtreibe, dann aber doch bald wieder seine Gedanken auf das lange dem Fremden vorausgegangene Gespräch lenkte, unterbrach dieser ihn jäh. Mit bestimmendem Tonfall, eine Mischung aus Empörung und Verletztheit richtete er seine Rede an OSKAR: "Warum haben Sie nicht reagiert? Ich habe gesprochen. Sie hätten geschockt sein können. Verärgert. Sie hätten mich auf Werder Bremen ansprechen können. Es ist Abend. Es ist Evolution!" OSKAR wurde klar, dass er kein Interesse an längeren Gesprächen mit diesem Menschen hatte. Nicht jetzt, aber wohl auch sonst nicht. Er antwortete knapp, dass er sich nicht verpflichtet sieht, auf alles, was um ihn ist, verbal zu reagieren, alles zu kommentieren. Es sei schon genug Rede. Und da er nicht gesprochen habe, möge der Fremde dies als Reaktion genug ansehen. - Nach einem kurzen Moment des Stutzens stand jener auf, rückte den Stuhl an seinen ursprünglichen Platz, schritt zu einem - offenbar - Stammplatz und versenkte sich in die nitgebrachte Zeitung. Die Bedienung lächelte, der Küchenjunge feixte.
Sein Gast und er verließen unmittelbar, nicht deswegen, sondern weil es Zeit für sie war, das Bistro. OSKAR sollte häufiger des Abends sich den anderen Menschen zuwenden. Es gibt viel zu erleben.
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Montag, 31. Januar 2011
Sonst nie...
oskar-kasimir, 01:09h
... aber jetzt hat OSKAR doch mal seinen Lottoschein nicht einfach bei der freundlichen Lottoannahmestellenfrau abgegeben, damit diese ihn durch ihr surrendes Maschinchen zur Kontrolle jagt, sondern die Zahlen höchstselbst verglichen. Das nächste Mal wieder das Maschinchen: sechs Zahlen wären korrekt gewesen, hätte er sein Kreuzchen jeweils im Kästchen rechts von dem gemacht, wo er sie tatsächlich setzte. C'est la vie. Pech im Spiel...
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Samstag, 30. Oktober 2010
Hemmnisse
oskar-kasimir, 20:08h
OSKAR befindet sich in einem Zustand beständigen Denkens - entsprechend hoch ist inzwischen die Denkerstirn. Sie reicht allmählich bis weit hinauf auf den Kopf. Wohl auch deshalb, vor allem (!) aber natürlich aufgrund seines seriösen Auftretens mit Mantel, Hut und dezenter Brille wird er in der Regel älter geschätzt als er ist. In der Regel auf Mitte 30. Was inzwischen nicht mehr so falsch ist, wenn er's recht bedenkt. Jünger jedenfalls hat ihn seit geraumer Zeit niemand mehr geschätzt. Und seitdem er die 18 überschritten hatte, wurde er auch nie jünger als 18 geschätzt.
Vor wenigen Wochen forderte OSKR erneut sein Glück heraus, spielte Lotto und harrte der Ziehung der Lottozahlen. Besondere Beachtung schenkt er diesem Zirkus nicht; vielmehr geht er anderntags in den Lottotabakladen (welche Konzentration von jugend- und gesundheitsgefährdenden Dingen! Sollte es jemals zur legalen Abgabe von Marihuana in Deutschland kommen, so wird sich OSKAR dafür einsetzen, dass es in diesen Lottostellen verkauft wird: im "Lottoshop"...) und lässt seinen Schein kontrollieren.
So auch beim letzten Mal. Die Lottotabakfachverkäuferin nahm seinen Schein entgegen, lächelte ihn freundlichst an und bat um - seinen Ausweis! OSKAR muss ziemlich leer bis deppert aus seinen Augen geschaut haben, jedenfalls wies ihn die doch recht resolute Dame auf das Lottogesetz hin. OSKAR verstand nur Bahnhof, zog aber ganz folgsam seinen Ausweis raus, zeigte ihr diesen und verstand dann ganz blitzartig, als ihr ein: "Oh, das ist eindeutig!" entfuhr. Hatte sie ihn wirklich für möglicherweise noch nicht 18 Jahre alt gehalten?!
Vor wenigen Wochen forderte OSKR erneut sein Glück heraus, spielte Lotto und harrte der Ziehung der Lottozahlen. Besondere Beachtung schenkt er diesem Zirkus nicht; vielmehr geht er anderntags in den Lottotabakladen (welche Konzentration von jugend- und gesundheitsgefährdenden Dingen! Sollte es jemals zur legalen Abgabe von Marihuana in Deutschland kommen, so wird sich OSKAR dafür einsetzen, dass es in diesen Lottostellen verkauft wird: im "Lottoshop"...) und lässt seinen Schein kontrollieren.
So auch beim letzten Mal. Die Lottotabakfachverkäuferin nahm seinen Schein entgegen, lächelte ihn freundlichst an und bat um - seinen Ausweis! OSKAR muss ziemlich leer bis deppert aus seinen Augen geschaut haben, jedenfalls wies ihn die doch recht resolute Dame auf das Lottogesetz hin. OSKAR verstand nur Bahnhof, zog aber ganz folgsam seinen Ausweis raus, zeigte ihr diesen und verstand dann ganz blitzartig, als ihr ein: "Oh, das ist eindeutig!" entfuhr. Hatte sie ihn wirklich für möglicherweise noch nicht 18 Jahre alt gehalten?!
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Donnerstag, 28. Oktober 2010
Was lange währt...
oskar-kasimir, 01:15h
Als OSKAR heute nach Hause kam, fand er in seinem Briefkasten unter anderem - wieso liegen da eigentlich diverse Schlüssel? - den Brief eines namhaften, großen und magentafarbenen Telekommunikationskonzerns mit Sitz am früheren Standort der Bundesregierung. Was OSKAR verwunderte, war die Tatsache, dass er an ihn direkt adressiert war, keine Hinweise auf Werbung enthielt und auf eine gewisse Weise etwas 'Offizielles' atmete. OSKAR ist kein Kunde dieses Vereins.
Auf seinem Weg durchs Treppenhaus schlitzte er zunächst andere Post - sämtlichst Werbung - auf und stellte sich, derart konditioniert, auf eine Werbesendung auch der Bonner Reklameabteilung ein. Weit gefehlt!
"Sehr geehrter Herr >>OSKAR<<,
die >>namhafter, großer und magentafarbener Telekommunikationskonzern mit Sitz am früheren Standort der Bundesregierung<< hat Ihr vor geraumer Zeit zugesandtes Umtauschbegehren für Ihre außer Kraft gesetzten 1 Telefonkarte(n) erneut geprüft. [...]"
OSKAR stellten sich blitzartig zwei Fragen. Erstens: Wie konnte er sein bisheriges Leben derart zufrieden und ohne nennenswerte Reibungsverluste auch und gerade im Geschäftsbriefverkehr meistern, ohne je das Wort "Umtauschbegehren" aktiv in seinen Wortschatz aufgenommen zu haben? Zweitens: Worauf spielten die Brüder an? Er hatte nix zum (Um)Tauschen! Nichtsdestotrotz schienen sie es ernst zu meinen, denn es war eine Telefonkarte beigelegt, und die Brüder aus Bonn behaupteten, diese sei mit einem Betrag von EUR 6,03 aus "übertragenem Restguthaben" versehen. - Gut, OSKAR hatte mal vor einiger Zeit zwei alte Telefonkarten, deren Verfallsdatum überschritten war und die ihren Dienst daher nicht mehr taten, in eine Filiale getragen. Er hatte damals nur für eine Karte Ersatz bekommen; bei den anderen sprachen, so der freundliche Kundenberater mit magentafarbener Krawatte, irgendwelche Gründe dagegen. - Sollten die Jungs in Bonn jetzt aber tatsächlich...? Immerhin schrieben sie OSKAR nun von "erneut geprüft"...?
Erst in diesem Moment fiel OSKARs Blick auf die in Schriftgröße 0,00003 gedruckte Betreffzeile des Briefes: "Ihre Reklamation vom 10.01.2008". Vermutlich waren die da in Bonn so lange mit dem Bespitzeln von Kollegen, Journalisten und sonstwem beschäftigt gewesen. Nachdem die Abteilung aufgelöst wurde, konnte die Bearbeitung von "Umtauschbegehren" beschleunigt und die vormals in der nun aufgelösten Abteilung tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter jetzt mit anderen - dann doch irgendwie sinnvolleren - Aufgaben betraut werden. Erinnert so ein bisschen an die entsprechende Szene in von Donnersmarck's "Das Leben der anderen".
Auf seinem Weg durchs Treppenhaus schlitzte er zunächst andere Post - sämtlichst Werbung - auf und stellte sich, derart konditioniert, auf eine Werbesendung auch der Bonner Reklameabteilung ein. Weit gefehlt!
"Sehr geehrter Herr >>OSKAR<<,
die >>namhafter, großer und magentafarbener Telekommunikationskonzern mit Sitz am früheren Standort der Bundesregierung<< hat Ihr vor geraumer Zeit zugesandtes Umtauschbegehren für Ihre außer Kraft gesetzten 1 Telefonkarte(n) erneut geprüft. [...]"
OSKAR stellten sich blitzartig zwei Fragen. Erstens: Wie konnte er sein bisheriges Leben derart zufrieden und ohne nennenswerte Reibungsverluste auch und gerade im Geschäftsbriefverkehr meistern, ohne je das Wort "Umtauschbegehren" aktiv in seinen Wortschatz aufgenommen zu haben? Zweitens: Worauf spielten die Brüder an? Er hatte nix zum (Um)Tauschen! Nichtsdestotrotz schienen sie es ernst zu meinen, denn es war eine Telefonkarte beigelegt, und die Brüder aus Bonn behaupteten, diese sei mit einem Betrag von EUR 6,03 aus "übertragenem Restguthaben" versehen. - Gut, OSKAR hatte mal vor einiger Zeit zwei alte Telefonkarten, deren Verfallsdatum überschritten war und die ihren Dienst daher nicht mehr taten, in eine Filiale getragen. Er hatte damals nur für eine Karte Ersatz bekommen; bei den anderen sprachen, so der freundliche Kundenberater mit magentafarbener Krawatte, irgendwelche Gründe dagegen. - Sollten die Jungs in Bonn jetzt aber tatsächlich...? Immerhin schrieben sie OSKAR nun von "erneut geprüft"...?
Erst in diesem Moment fiel OSKARs Blick auf die in Schriftgröße 0,00003 gedruckte Betreffzeile des Briefes: "Ihre Reklamation vom 10.01.2008". Vermutlich waren die da in Bonn so lange mit dem Bespitzeln von Kollegen, Journalisten und sonstwem beschäftigt gewesen. Nachdem die Abteilung aufgelöst wurde, konnte die Bearbeitung von "Umtauschbegehren" beschleunigt und die vormals in der nun aufgelösten Abteilung tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter jetzt mit anderen - dann doch irgendwie sinnvolleren - Aufgaben betraut werden. Erinnert so ein bisschen an die entsprechende Szene in von Donnersmarck's "Das Leben der anderen".
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Freitag, 10. September 2010
und all überall auf den Tannenspitzen...
oskar-kasimir, 02:16h
OSKAR war einkaufen. Im normalen Supermarkt. Dort, wo sich sonst der Durchgang zum Kühlregal befindet, versperrte ihm ein offensichtlich frisch aufgepackter Passantenstopper den Weg. Gefüllt war das Ding mit Spekulatius, Schokoherzen mit Puderzucker in - genau - weihnachtlicher Verpackung!! OSKAR ist mal überhaupt gerade erst dabei zu realisieren, dass es das für dieses Jahr gewesen ist mit den gemütlichen Samstagnachmittagen in Badehose am See. Und dann wird einem von den Konsumterroristen die besinnliche Zeit um die Ohren gehauen. Wird Zeit, dass es wieder Sommer wird!
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Sonntag, 22. August 2010
Sonntagnachmittag...
oskar-kasimir, 23:48h
... im Spätsommer.
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Freitag, 4. Juni 2010
Journalistische Nachlässigkeiten
oskar-kasimir, 12:39h
OSKAR gibt es zu: neben intensivem Arbeiten verfällt er gelegentlich seinem Wissenshunger und treibt sich dann im Internet herum. FAZ.net; sueddeutsche.de oder spiegel.online.de gehören dann zu seinen Favoriten.
Momentan ist der Chef der Stadt am großen Fluss vorübergehend Chef vom ganzen Land. Ein sympathischer Typ, der Böhrnsen. Und so las OSKAR am 3. Juni gegen Abend dann auch interessiert den Artikel, wie sich der Interimspräsident im Schloss Bellevue so macht. Etwas erstaunt war der Städter vom großen Fluss, als er im letzten Absatz sinngemäß las, dass es die Frau des Chefs freuen würde, wenn dieser nach dem 30. Juni wieder sich nur aufs Rathaus beschränken würde, bliebe ihm dann doch mehr Zeit auch für sie. - Nun hatte OSKAR nicht mitbekommen, dass der Chef der Stadt am großen Fluss wieder geheiratet hätte. Sein letzter Stand der Dinge war, dass die Frau des Rathauschefs vor relativ kurzer Zeit erst verstarb. Aber gut, OSKAR ist kein Kenner der Szene des Boulevard. Zwei Klicks weiter allerdings bestätigte sich: der Mann ist Witwer! OSKAR, immer und stets der Wahrheit verpflichtet, schrieb einen Leserbrief, die Redaktion änderte den Artikel. Dennoch: Frau Schulz, bitte recherchieren Sie das nächste Mal etwas genauer! OSKAR kann nicht alle Spiegel-Artikel korrekturlesen - da würde sein Arbeitgeber einfach nicht mitmachen...
Momentan ist der Chef der Stadt am großen Fluss vorübergehend Chef vom ganzen Land. Ein sympathischer Typ, der Böhrnsen. Und so las OSKAR am 3. Juni gegen Abend dann auch interessiert den Artikel, wie sich der Interimspräsident im Schloss Bellevue so macht. Etwas erstaunt war der Städter vom großen Fluss, als er im letzten Absatz sinngemäß las, dass es die Frau des Chefs freuen würde, wenn dieser nach dem 30. Juni wieder sich nur aufs Rathaus beschränken würde, bliebe ihm dann doch mehr Zeit auch für sie. - Nun hatte OSKAR nicht mitbekommen, dass der Chef der Stadt am großen Fluss wieder geheiratet hätte. Sein letzter Stand der Dinge war, dass die Frau des Rathauschefs vor relativ kurzer Zeit erst verstarb. Aber gut, OSKAR ist kein Kenner der Szene des Boulevard. Zwei Klicks weiter allerdings bestätigte sich: der Mann ist Witwer! OSKAR, immer und stets der Wahrheit verpflichtet, schrieb einen Leserbrief, die Redaktion änderte den Artikel. Dennoch: Frau Schulz, bitte recherchieren Sie das nächste Mal etwas genauer! OSKAR kann nicht alle Spiegel-Artikel korrekturlesen - da würde sein Arbeitgeber einfach nicht mitmachen...
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