Freitag, 28. Mai 2010
Interkulturalität...
... meint auch die Verschiedenheit von Religionen und damit einhergehend folgende Situation:

Eine Kollegin OSKARs, aus der Türkei stammend und mit den christlichen Traditionen und Feiertagen nicht sonderlich vertraut, fragte ihn nach all' den österlichen Tagen und Himmelfahrt am Wochenende vor Pfingsten etwas verwirrt ob der vielen Feiertage in echter Neugier: "OSKAR, what did Jesus do this time?" - Er konnte sie in ihrer totalen Verblüffung ob des enormen Leistungsspektrums dieses jung gestorbenen Mannes beruhigen, indem er ihr erklärte, dass diesmal nun der Herrgott höchstselbst aktiv war und seine Driefaltigkeit mittels der Aussendung des Heiligen Geists komplettierte, der sympathische Sandalenträger mithin erstmal Pause hätte. Sie nickte als habe sie verstanden.

Wie gut, dass sie nicht in Bayern oder in sonstigen Landstrichen wohnen, wo die ganzen Katholentage zelebriert werden OSKA, nur sehr bedingt Freund der Ökumene, kennt die nämlich nicht! Erklären Sie dann mal so en passant, was und warum an Fronleichnam eigentlich Sache ist!!!

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Dienstag, 6. April 2010
Lernerfolg
Chef: "Sie müssen das Delegieren lernen!" - geht ab

halbe Stunde später: Chef in OSKARs Büro: "Bitte das hier dreimal kopieren und dann an die XYZ verschicken. Wenn Sie dann schon mal am Kopierer sind, da steht ja auch die Kaffeemaschine..." - will gehen

OSKAR: "Warten Sie. Ich zeig' Ihnen schnell, wie der Kopierer funktioniert und während der die Schriftsätze vermehrt, erkläre ich Ihnen die Kaffeemaschine."

Chef stutzt

OSKAR: "Dann kann ich das nächste Mal de-delegieren!"

Chef: "..."

Er ist mitgegangen.

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Dienstag, 9. März 2010
Zum Weltfrauentag
Mann: Ist das Ihre Tasche?
Frau: Nein.
Mann: Würden Sie die bitte wegnehmen?
Frau: Öh, die ist nicht von mir.
Mann (schneidend): Ich möchte mich dort hinsetzen.
Frau: Ja. Die Tasche ist wohl von jemand anderem. Vielleicht holt sich jemand gerade eine Tramkarte?
Mann (einigermaßen scharf im Ton und mit gespielter Ironie und mit einigermaßen rotem Gesicht): Hören Sie, Sie könnten die Tasche ja auch auf den Schoß nehmen!
Frau: DAS.IST.NICHT.MEINE!

Mann: Natürlich ist das Ihre. Da könnte ja jeder kommen!!!

An der nächsten Haltestelle kommt ein junge Frau, die OSKAR schon gesehen hatte, weil sie wild fuchtelnd hinter der Bahn hergerannt war, mit keuchendem Atem zur Tram reingespurtet: "Oh, da steht sie noch!"

Mann zu der Frau, die er vorher der Sitzblockade verdächtigt hatte: Wie blöd muss man sein, seine Tasche in der Bahn stehen zu lassen!

*kopfschüttel*

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Donnerstag, 4. Februar 2010
Im Reisezentrum gibt's jetzt rote Ledersofas
OSKARs Job ist vielseitig, momentan stressig, weil diverse Stichtage im Kalender eingetragen sind, was zu (hoffentlich) vorübergehender Mehrbelastung führt. Aus der halben Stelle wird dann eine mit mehr als doppelt so vielen Überstunden wie er wöchentlich überhaupt arbeiten müsste laut Vertrag. Er macht das gern und investiert die Zeit.
Wenn dann aber, dunkler Morgen, graue Zeiten vor dem Fenster, die Wohnung ausgekühlt, er sich aus dem Bett quält und mehr als pünktlich an der Tramhaltestelle steht, um mit der Weiß-Blauen zum Bahnhof zu fahren, von wo er den Pendlerzug in die Vorstadt nehmen würde, wenn dann die besagte Tram erst fünf Minuten später kommt und sie auf der restlichen Strecke, die sonst nicht mehr als sieben Minuten Fahrtzeit in Anspruch nimmt, länger als eine Viertelstunde unterwegs ist, dann ist OSKAR extrem angenervt. Eine halbe Stunde verschwendet, die er entweder sinnvoll am Schreibtisch oder noch viel sinnvoller im Bett hätte verbringen können – statt im Reisezentrum der DB, um auf den nächsten Vorortzug zu warten.

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Samstag, 30. Januar 2010
bestechende Logik!
Die Tochter von OSKARs Vorgesetzter und Kollegin ist vier Jahr alt. Eine energische und willensstarke Person. Neugierig und nimmer müde, den Dingen und zwischenmenschlichen Beziehungen auf den Grund zu gehen. Vor ein paar Tagen waren die beiden gemeinsam im Büro - das Kind konnte nicht in den Kindergarten. Zwar sind einige Mitarbeiter der Institution in machnerlei Hinsicht in OSKARs Augen mehrmals kindergartenverdächtig, dennoch fanden sich am Tage des kindlichen Büroaufenthalts nur mäßig viele Spielkameraden. Ohne Frage bietet so ein Büro allerlei Aufregendes, aber bei beständig ertönendem 'Nein, nicht die Hängeregister ausräumen', 'Nein, nicht die E-Mails löschen' oder 'Nein, Du musst den Schreibtisch der Sekretärin nicht aufräumen' wird es dann so ganz ohne Spielgefährtinnen und Beschäftigungsmöglichkeiten langweilig. Mitgebrachte Spielsachen hin oder her.

Wie gut, dass es neben der Frau Mama aber auch noch --- genau: deren Kolleginnen und Kollegen gibt. Besser gesagt: gäbe. Die waren nämlich entweder im Urlaub oder ebenfalls krank. Lediglich OSKAR, in Kinderspielfragen eher unerfahren, aber in gleichem Maße für selbige zu begeistern, war zugegen. Spielend spielte er sich - unbeabsichtigt - ins Herz der kleinen Dame.*
Diese fasste schließlich den Entschluss, dass OSKAR jetzt für sie zuständig ist. Sie arbeiteten also den Nachmittag über zusammen:
- OSKAR hielt die Türen auf für das Kind, das unter Aufbietung all' seiner Kräfte eine dieser gelben Postkisten zum Postraum trug; darin drei Briefe.
- OSKAR musste telefonieren, Madame wählte die Nummer.
- OSKAR musste mit der Madame-Mama etwas klären. Das Kind begleitete ihn.
- usw.

Gegen Ende des Tages zwei Fragen des Kindes:

Situation 1:
Kind: "Bist Du Mamas Chef?"
- Nein. Mama ist mein Chef.
Kind stutzt und denkt offensichtlich sehr angestrengt nach: Aber Du bist doch größer!

Lehre: Sagt Euren Kindern nicht, dass sie dies oder jenes dürfen, wenn sie GRÖSSER sind. Das hat nämlich mit deren Größe in der Regel nix zu tun, sondern mit dem Alter! - OSKAR allerdings hätte nix dagegen, die Rangordnung in der Abteilung dieser bestechendenen Logik gemäß neu zu sortieren. Dann wäre er nämlich Chef!

Situation 2:
Kollegin und OSKAR unterhalten sich, müssen dann eine gemeinsame Mail schreiben. OSKAR sitzt in der Hocke neben des Kindes Mutter vor deren Bildschirm.

Kind aus dem Hintergrund: "Mama, küsst Du eigentlich auch andere Männer als Papa?"
Mutter leicht irritiert: "Nein, ich küsse nur Papa."
Kind: "Ach so. Auch OSKAR nicht?"
Mutter guckt ihr Kind an, guckt OSKAR an: "Äh, nein!"
Kind: "Wieso nicht?"
Mutter leicht nervös: "Das erkläre ich Dir zu Hause."

OSKAR und Mutter grinsen beide enorm in sich hinein. Soooo gute Arbeitsbeziehungen pflegen sie tatsächlich nicht!


*Die Mutter, mit der auf gutem Fuße steht, meinte später gegenüber OSKARs direkter Kollegin: "Er hat Schlag bei älteren Damen und jungen Fräuleins. Jetzt muss er also nur noch SEINE Altersgruppe 'lernen'." Recht hat sie. Das aber nur am Rande!

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Dienstag, 15. Dezember 2009
Tiefes Bedauern
OSKAR bedauert es zutiefst, dass er nichts verlautbaren lassen darf, was er dienstlich so treibt. Es gäbe grandiose Geschichten und Geschichtchen vom Leben und Leiden innerhalb eines Mikrokosmos', der zum Wundern und Staunen, Lachen und ..., nein, eigentlich insgesamt nur zum Lachen, anregt. Das dann aber in unterschiedlichen Formen!

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Montag, 9. November 2009
Die Mauer muss weg!
"Wo waren Sie, als Sie vom Fall der Mauer hörten?" - "Isch saß uam Klo und han in de Nas' jepopelt..."

OSKAR wird es ganz enorm begrüßen, wenn heute die Mauer weg ist und sich Berichterstattung, Werbung, Ostalgiker, Experten und Unterhalter sich neue Hobbys suchen. Es nervt!

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Sonntag, 1. November 2009
Coole Jungs
OSKAR geht seit nun schon über zwei Jahren in die Hampelbude. Seine Scham, vermittels ziemlich bekloppter Übungen auf und mit Bällen, Matten und merkwürdig aussehenden Geräten etwas für Körper und damit auch Seele zu tun, ist einigeramßen gewichen. Immerhin machen die anderen ja auch bekloppt aussehende Übungen.
Daneben gibt's noch die Muckismacher, die mit Hanteln und mächtig Gewichten sich eierförmige Ausbeulungen in die Arme zu zaubern versuchen. Gelingt ihnen teilweise auch. Für OSKAR wäre das nix: zu anstrengend. Abgesehen von den Möchtegerns, die vor allem derart laut ächzen und stöhnen, dass man zwischen Schmunzeln und Notarztrufen hin- und herschwankt, gibt's noch die anderen Muckimacher: so richtig-krass-korrekte Typen, die vor allem eines sind/ sein wollen: COOL! Entsprechend lassen sie nur mal hie und da ein Seufzen oder dezentes Stöhnen vernehmen.

Eines dieser Exemplare, ein testosteronüberversorgter Bursche mit vor Selbstbewusstsein strotzendem Gehabe und Gang war OSKAR zuvor schon aufgefallen. "Cooler Typ", dachte er bei sich. Sie trafen sich wieder: Der Weg in und auch aus der Mucki- respektive Hampelbude führt durch die Sammelumkleide. Nun neigt auch OSKAR nicht direkt zum Exhibitionismus, was aber der andere Typ veranstalte, ließ OSKAR sich die Frage stellen, ob er selbst möglicherweise zu dieser Sorte Mensch gehören würde: Dieser vermeintlich coole Bursche zeigte sich als wahrer Akrobat und vollführte derartige Kunstücke mit einem die Lenden vor fremden Blicken verbergenden und daher um selbige geschlungenen Handtuch, dass wohl nicht nur OSKAR überhaupt erst auf sein Tun aufmerksam wurde. Balancierend auf einem Bein, mit der einen Hand die Shorts überstreifend, darauf achtend, dass sie nicht den Boden berühren würde, zugleich aber auch peinlichst aufmerksam das Handtuch an seinem Platz haltend, wackelte und hüpfte er vor seinem Schrank hin und her. Ein famoses Schauspiel. - Er trug dann übrigens eine dieser 'Hosenboden-hängt-in-den-Kniekehlen-Obercool-Hose' mit freiem Blick auf die schwarze Boxer drunter...

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Sonntag, 25. Oktober 2009
Blutsauger!
Lange hatte OSKAR nicht mehr von ihnen gehört und sich schon fast als von seinem Staat Vergessener gefühlt. Dann aber kamen sie wieder: die von ihm letztlich doch heiß ersehnten grünen Briefe. Jeder, der sich beim Amt meldet, wird über kurz oder lang Post von ihnen erhalten: den Blutsaugern. Zwar gerieren sie sich in Reklamebeiträgen im Kino oder im Hörfunk als sympathische Typen; das alles kann OSKAR nicht täuschen: Die Jungs bleiben Blutsauger.

Mit Freuden ist er Teilnehmer des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, erachtet dessen Finanzierung über Gebühren als grundsätzlich durchaus berechtigt. Entsprechend hat er, ganz braver Bürgersmann, sein Radio und seinen LaptopmitInternetanschluss angemeldet und ist folglich nun offiziell erfasster Rundfunkteilnehmer.
Nun können sich die Jungs da in Köln aber eines offenbar nicht vorstellen: dass es Menschen gibt, die TATSÄCHLICH ohne gebührenpflichtiges TV-Empfangsgerät leben. OSKAR tut dies eher aus Zufall, und wenn die Mangelerscheinungen allzu groß werden, dann besucht er Eltern oder Freunde. Das aber kann man auf den Fragebögen-in-grünem-Umschlag (leider noch) nicht angeben. - Nun bekommt er also in regelmäßigen Abständen Post: grüner Umschlag der Gebühreneinzugszentrale der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten in der Bundesrepublik Deutschland. Die stets gleichlautende Frage lautet, ob er denn nicht in der Zwischenzeit vielleicht doch ein Fernsehgerät habe.

Inzwischen fragt er sich ernsthaft, ob es in seinem Land eigentlich noch eine andere Verwaltungsbürokratie gibt, bei der es zu bestätigen gilt, dass es nichts zu bestätigen gibt - und dafür dann auch noch Porto zahlen soll. Ob die Post letztlich Anteilseigner bei der GEZ ist? Schließlich leiten die Gelben den Grünen im Falle eines Umzugs ja auch mal eben so nebenbei die neue Adresse weiter... Das tut sie nach OSKARs Wissen sonst nicht. Bei allen anderen jedenfalls bekommt er nurmehr Post, wenn er a) einen Nachsendeauftrag stellt und dann b) seine neue Anschrift mitteilt!!!

OSKAR jedenfalls hat sich diesmal dafür entschieden, abzuwarten, wie die nächsten Eskalationsstufen wohl sein werden. Der letzte Brief war noch höflich, aber doch schon sehr bestimmt. Ob am Ende womöglich so ein finster dreinschauender Inkassofuzzi mit Lederjacke und Schlagring bei ihm vor der Türe steht?! OSKAR würde ihn fröhlich hereinbitten und ihm den nicht vorhandenen Fernseher zeigen. Wobei die Jungs aus Köln dann sicher einen nichtvorhandenen, aber weiterreichenden Beweis für die Nichtexistenz des nichtvorhandenen Fernsehers einfordern würden...

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Samstag, 17. Oktober 2009
Einkauf
Sie war OSKAR bereits im Geschäft aufgefallen. Gebeugt und gestützt auf ihr Gehwägelchen streifte sie durch den Supermarkt gehobener Preise. Kleidung und Schmuck ließen einen gewissen Status vermuten. An der Wursttheke orderte sie drei Scheiben Salami und eine derart kleine Menge Leberwurst, dass es OKSAR wunderte, dass die Waage das überhaupt auswiegen konnte. Ferner landeten in ihrem Wägelchen und somit dann an der Kasse vor OSKAR auf dem Band: 1 Packung Spinat, zwei kleine Dosen Fertigsuppe, Aufbackbrötchen, zwei Miniaturjoghurt, zwei große Birnen - und eine Flasche Eierlikör. Ob der nun für sie allein war, oder ob sie mit ihren Freundinnen am Wochenende mal wieder auf den Putz hauen wollte, getraute OSKAR sich dann docoh nicht zu fragen. Er hofft aber auf die Sache mit den Freundinnen. Alkohol konserviert ja schließlich... Sie sah zumindest danach aus, als sei sie irgendwo in den späten Achtzigern!

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