Mittwoch, 21. Januar 2009
was hätte sein können, ist von ihm selbst zerstört
Nach Monaten des Trauerns und Verarbeitens durfte OSKAR einen wunderbaren Herbst erleben. War der Sommer schon schön, der Herbst hat ihn die Süße und Leichtigkeit des Lebens endlich auch wieder am eigenen Leib spüren lassen. Verschiedentlich war hier schon davon die Rede. Eine tolle Frau, eine faszinierende Frau, ein wunderbarer Mensch. Die V-Frau. Es war spontan, es fühlte sich gut an. Trotzdem: OSKAR dachte, grübelte, stellte sich Fragen - und vergaß darüber wohl das Erleben des Lebens. Er wurde unsicher, verzagt, vielleicht sogar ängstlich. Sie hat ihn nicht gedrängt, hat ihm ihre Hand hingehalten: "Manchmal braucht man den Mut, einen großen Sprung zu wagen; einen Abgrund überquert man nicht mit zwei kleinen Schritten." - Ja, wenn sich zwei Seelen finden, warum dann nicht auch die Herzen aneinander binden? - So dachte OSKAR, nachdem sie sich in der vergangenen Woche gesehen, gespürt und auf eine besonders innige Weise nahe gewesen waren. Das Wochenende führte ihm vor Augen, wie sehr er sich bei V. geborgen fühlte und wie sehr er ihr vertrauen wollte.

OSKAR war zu spät. Er hat es sich verbaut. Das Hirn war noch nicht in der neuen Leichtigkeit des Seins angekommen. Der Mut zum Wagnis und mithin der Weg zum Glück war zu klein, als er sich anschickte, diesen Abgrund mit einem großen Sprung zu überwinden, hörte er bereits in sich den Bauch warnen, dass es zu spät sein könnte. Der Bauch sollte recht behalten. OSKARs Herz ist natürlich betrübt, sehr sogar. Dennoch waren es wunderbare Stunden und diese der Schlüssel zu seiner Zukunft. OSKAR verspürt bei aller Traurigkeit auch viel Dankbarkeit und eine tiefe Verbundenheit. Möge es Dir gut gehen, V-Frau!

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Gerne würde ich dies hier verstehen. Was ist denn passiert, und wofür waren Sie zu spät, so dass das große Glück nun doch nicht möglich ist?

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Insgesamt erschließt es sich aus der Zusammenschau diverser Blogeinträge. Um eine lange Geschichte kurz zu machen:

OSKAR war im Frühjahr 2007, kurz vor der bereits geplanten Hochzeit, sehr spontan und für ihn plötzlich verlassen worden. Das hat ihn zutiefst verletzt, verstört. Er brauchte lange, um sich davon zu erholen. Sehr lange. (verschiedene Blogeinträge März, April, z.T. noch später)

Im Oktober 2008 traf er die V-Frau. Es war anfänglich eine Romanze. Unverbindlich. Schön. Es war ehrlich, aber eben doch eine Romanze (vgl. Blogeinträge seit Oktober). Es war von Anfang an aber eine gewisse Zuneigung vorhanden - auf beiden Seiten. Aus dieser erwuchs für die V-Frau mehr, bei OSKAR möglicherweise auch. Er sperrte sich innerlich dagegen - letztlich wohl aus Angst, er könne sich wieder verletzbar machen, Schmerzen zugefügt bekommen. Vielleicht war er noch nicht so weit. Er weiß es nicht.

Ende Dezember, Anfang Januar Kontakt. Irgendeine Art der Annäherung. Sie war ihm nicht egal, sondern Seelenmensch geworden. Bei einem neuerlichen Sehen entbrannte bei ihm Eifersucht und kurz darauf das Bewusstsein seiner tiefen Empfindungen für diese wunderbare Frau.
Es ist indes zu spät, weil nun sie sich verliebt hat - in einen anderen Menschen, und es scheint, dass ihrer beiden Seelen besser zueinander passen als dies mit V.'s und OSKARs Seele der Fall gewesen wäre. Vielleicht war auch das eine Angst von ihm, die Unterschiedlichkeit. Inzwischen erscheint ihm genau DAS der Reiz, die Faszination. Nicht egal zwar, aber Chance vorbei. Er war eben zu zaghaft. Auch eine Lehre im Buch seines Lebens. Es mischen sich Dankbarkeit und Glück mit tiefer Traurigkeit und Ärger über sich selbst.

Verstehen Sie es jetzt besser? Ihr OSKAR.

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Danke für die genaue Erklärung, ja, so lässt es sich besser verstehen. Auch Ihre Traurigkeit und das Ärgern über sich selbst ist verständlich. Gut, dass Sie es als Lehre für das Buch Ihres Lebens verstehen, so besteht die Möglichkeit, es das nächste Mal anders und damit eventuell irgendwie besser zu machen.

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Der Gedanke, den ich gerade sofort beim Lesen Ihrer Kurzfassung hatte:

Sie sind sehr verletzt worden, ins Bodenlose gefallen. Die V-Frau kam zu einer Zeit, in der Sie noch nicht wieder Zu- und Vertrauen hatten, in sich selbst, in andere. Es ist traurig, dass Sie Zu- und Vertrauen erst wiederfanden, als die V-Frau schon weitergegangen war, aber... : vielleicht war auch gar nicht mehr vorgesehen, als dass sie, diese wunderbare Frau, Ihnen Zu- und Vertrauen wiederfinden hilft. Dass sie da war, in einer Zeit, in der Sie noch zu kämpfen hatten mit Erlebten. Vielleicht war genau dieses ihre Rolle, vielleicht war sie auch nur gerade deshalb da, weil es vielleicht niemanden anderen gibt, auf der Welt, der gerade dieses für Sie hätte sein können, für Sie hätte tun können. Vielleicht.

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