Sonntag, 11. Januar 2009
Aufs Eis geführt
OSKAR entdeckt in der Stadt an der Weser immer wieder Neues. Und oft sind es dann auch noch Seiten, die ihm die Stadt noch sympathischer machen als sie es ohnehin schon ist. Von einem lieben Menschen, in der Stadt groß geworden und mit viel Lebensfreude im Herzen, angetrieben, fand er sich am Samstag bei strahlendstem Sonnenschein, blauem Himmel und begleitet von Väterchen Frost aufs Eis geführt. Eine riesige Acker- und Wiesenfläche wird von unermüdlich an eben dies Väterchen glaubenden und alljährlich auf ihn hoffenden Menschen - organisiert natürlich in einem Verein; man lebt in Deutschland - im Spätherbst unter Wasser gesetzt. Und eben diese spiegelglatte und leicht beschneite Fläche war es nun, die wohl tausende Hanseaten sich ihre Schlittschuhe unterschnallen ließ.


Die einen spielten Eishockey - coole Typen, bei denen die Eiskristalle beim Bremsen nur so aus dem Eise gebrochen und in die Luft gewirbelt wurden. Die anderen stolperten vor sich hin statt zu gleiten. Sie lachten sich meist kaputt, wenn ihnen die Schwerkraft vor Augen führte, dass nach Newtons Gesetz alles immer nach unten fällt... Wieder andere zogen in langen, aber dezenten Schritten gleitend ihrer Wege. Dies waren meist ältere Herren jenseits der 60 oder sogar 70, die mit viel Anmut übers Eise glitten, die Hände auf dem Rücken verschränkt und völlig mit sich und der Welt im Reinen schienen.

OSKARs bisherige Versuche - zumeist auf irgendwelchen Kindergeburtstagen vor vielen Jahren in irgendwelchen blöden Eishallen, wo das Eis noch viel rutschiger war -, sich das Eislaufen anzueignen, waren von nur mäßigem Erfolg gekrönt. Man könnte auch sagen: Sein Po scheuerte zahlreiche Quadratmeter Eis... Zum Glück konnte die von ihrer Lebens- und vor allem Eislauflust angetriebene Frau keine Schlitt(er)schuhe auftreiben, so dass OSKAR zwar auf dem Eise stand, aber dennoch recht festen Boden unter den Fußsohlen hatte. Es ist dann auch zu keinen weiteren Unfällen gekommen. Trotzdem: Diese älteren Herrn sahen irgendwie am coolsten aus - und das will OSKAR ja bekanntermaßen auch sein. Er wird sich also wohl demnächst heimlich Schlittschuhe unter die Füße binden und im Schutze der Anonymität (darf man in Eishallen usw. mit Strumpfmasken Eislaufen?) trainieren. Lediglich eine gute Erklärung braucht er noch für die zu erwartenden zahlreichen blauen Flecken, Prellungen, Knochenbrüche. Aber dann irgendwann... Hach, das sei ihm Antrieb!

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Strumpfmasken sind in Eishallen sicherlich gestattet.
Allerdings hier noch ein kleiner Tipp: Der Fünftklässler durfte, als er noch ein Drittklässler war, eine Zeitlang wegen den Windpocken und der dazugehörigen Ansteckungsgefahr für die Mitschüler, eine Zeitlang die Schule nicht besuchen. Da es ihm aber doch verhältnismäßig gut ging und die Decke ihm auf den Kopf fiel, wurde die Zeit genutzt, im Wohnzimmer das Inlineskaten zu erlernen. Den ersten windpockenfreien Tag anschließend, den verbrachten wir in der Eishalle, und das Schlittschuhlaufen klappte vom ersten Moment an einwandfrei.
Viel Erfolg Ihnen!

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