Samstag, 12. Juli 2008
Im Hier und Jetzt - und ganz bei sich
Dieser Tage von OSKAR gelesen in einem Beitrag für das evangelische Magazin Chrismon. Und bei jedem Satz genickt - diese Kunst ist es, die er erlenen will, den Zauber des Augenblicks nicht verkrampft festzuhalten, sondern genießen...

„Momentaner Hochgenuss verflüchtigt sich, der Zauber des Augenblicks ist hin, wenn ein Mensch es nicht schafft, im Jetzt zu bleiben. […] Schließlich verliert einer aber auf Dauer selber den Geschmack am Leben, wenn er nie dort ist und bleibt, wo er sich gerade mit Leib und Seele befindet. […] Oder wie kommt es sonst dazu, dass man anderen nicht bloß ‚ins Essen quatscht‘, wie Loriot sagt, sondern auch in den Mondschein oder Sonnenuntergang, in die Pläne, die jemand freudestrahlend mitteilt? […] ‚Jetzt ist die Zeit der Gnade, jetzt ist der Tag des Heils‘ – schreibt der Apostel Paulus drängend in einem seiner Briefe. Und wenn einem schon immer wieder ein wunderbares Stück vom Paradies auf Erden geschenkt wird, jetzt, in diesem Moment, dann wäre es doch dumm, stattdessen traumverloren in der Vergangenheit zu schwelgen oder in die Zukunft auszuweichen.“

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Ringelnatz, Joachim (1883-1934)
Die Ameisen

In Hamburg lebten zwei Ameisen,
die wollten nach Australien reisen.
Bei Altona, auf der Chaussee,
da taten ihnen die Beine weh,
und da verzichteten sie weise
dann auf den letzten Teil der Reise.

Das vernahm ich gestern mit einem befreienden Lächeln.

Gruß, wirrwarr!

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