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Dienstag, 30. März 2010
Beim Fahrradfahren am Abend
oskar-kasimir, 02:25h
Durchs Glas von streifenfreien Fenstern
Dringen Bilder tadelloser Reinheit
Makelloser Familien ohne Fehl und Tadel
Bei Tische.
In der Zeitung wird zu lesen sein: Familiendrama!
Dringen Bilder tadelloser Reinheit
Makelloser Familien ohne Fehl und Tadel
Bei Tische.
In der Zeitung wird zu lesen sein: Familiendrama!
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Samstag, 20. März 2010
Huber spannt aus
oskar-kasimir, 19:32h
In der deutschsprachigen Literaturszene hat sich Martin Suter mit seinen Büchern inzwischen einen Namen gemacht. In seinen Texten gelingt es ihm zumeist, klare Bilder und Situationsbeschreibungen zu erzeugen.
Als Kolumnist für verschiedene Zeitschriften bzw. Zeitungen hat er die dafür notwendige Beobachtungsgabe trefflich anwenden können. In Huber spannt aus - und andere Geschichten aus der Business Class sind einige dieser Kolumnen gesammelt. Auch hier formuliert Suter mit spitzer Feder und richtet den literarischen Scheinwerfer auf Einblicke in das Leben der Business Class. Oftmals aus der Perspektive des einzelnen Managers schildert er Probleme im Job, Sorgen mit der Familie, kurzum: Schwierigkeiten und Widrigkeiten aus dem alltäglichen Leben derjenigen, von denen viele nicht wissen, was sie eigentlich tun, außer Krawatten zu tragen.
Suter nimmt sich dieser Kaste an, ironisch, böse, trocken. Auf jeweils wenigen Seiten skizziert er Psychogramme und das Funktionieren eines Systems derart nüchtern, dass man gewillt ist, seine Texte als Insiderkenntnisse zu deklarieren.
So erzählt Suter vom Strategieseminar "Lego-Serious-Play-Seminar", in dem die Herren Dr. Reitlinger, Dr. Haselberger und Dr. Wittler neue Perspektiven für ihr Unternehmen entwickeln sollen; vom "hochspezialisierten Turnaround-Manager" Etter, der "normalerweise bedeutendere Aufgaben zu bewältigen hat, sich [aber] nicht zu schade ist, auch einmal in die Niederungen der täglichen Verrichtungen hinabzusteigen" und folglich mit modernster Managerausrüstung versehen (= Palm) selbstredend einen Supermarkteinkauf wie eine Übernahmeschlacht und unter Effizienzgesichtspunkten und BWL'erischer Herangehensweise zu organisieren bestrebt ist ...
Wer sich nun an Loriots "Mein Name ist Lohse, ich kaufe hier ein" erinnert fühlen sollte, der weiß, was ihn erwartet. Indes, Suter ist weniger nachsichtig als Loriot - er zielt mitten hinein in das Selbstverständnis der kleinen und vermeintlich großen Manager, legt ihre Attitüden bloß und vertreibt gekonnt den Rauch der Nebelkerzen, den diese Wirtschaftssubjekte allzuoft erzeugen, indem er seine Leser über sie lachen macht.
Als Kolumnist für verschiedene Zeitschriften bzw. Zeitungen hat er die dafür notwendige Beobachtungsgabe trefflich anwenden können. In Huber spannt aus - und andere Geschichten aus der Business Class sind einige dieser Kolumnen gesammelt. Auch hier formuliert Suter mit spitzer Feder und richtet den literarischen Scheinwerfer auf Einblicke in das Leben der Business Class. Oftmals aus der Perspektive des einzelnen Managers schildert er Probleme im Job, Sorgen mit der Familie, kurzum: Schwierigkeiten und Widrigkeiten aus dem alltäglichen Leben derjenigen, von denen viele nicht wissen, was sie eigentlich tun, außer Krawatten zu tragen.
Suter nimmt sich dieser Kaste an, ironisch, böse, trocken. Auf jeweils wenigen Seiten skizziert er Psychogramme und das Funktionieren eines Systems derart nüchtern, dass man gewillt ist, seine Texte als Insiderkenntnisse zu deklarieren.
So erzählt Suter vom Strategieseminar "Lego-Serious-Play-Seminar", in dem die Herren Dr. Reitlinger, Dr. Haselberger und Dr. Wittler neue Perspektiven für ihr Unternehmen entwickeln sollen; vom "hochspezialisierten Turnaround-Manager" Etter, der "normalerweise bedeutendere Aufgaben zu bewältigen hat, sich [aber] nicht zu schade ist, auch einmal in die Niederungen der täglichen Verrichtungen hinabzusteigen" und folglich mit modernster Managerausrüstung versehen (= Palm) selbstredend einen Supermarkteinkauf wie eine Übernahmeschlacht und unter Effizienzgesichtspunkten und BWL'erischer Herangehensweise zu organisieren bestrebt ist ...
Wer sich nun an Loriots "Mein Name ist Lohse, ich kaufe hier ein" erinnert fühlen sollte, der weiß, was ihn erwartet. Indes, Suter ist weniger nachsichtig als Loriot - er zielt mitten hinein in das Selbstverständnis der kleinen und vermeintlich großen Manager, legt ihre Attitüden bloß und vertreibt gekonnt den Rauch der Nebelkerzen, den diese Wirtschaftssubjekte allzuoft erzeugen, indem er seine Leser über sie lachen macht.
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Freitag, 19. März 2010
Fragen während einer Fahrt im Pendlerzug
oskar-kasimir, 14:29h
1. Zu Beginn der Fahrt folgende Durchsage: "Mein Name ist Rainer Irgendwas; ich bin Ihr Kundenbetreuer und wünsche Ihnen im Namen der Deutschen Bahn eine gute Fahrt."
Seit wann ist er OSKARs Kundenbetreuer und nicht mehr der Zugbegleiter? Schaffner wäre ihm ohnehin am liebsten.
2. Gegen Ende der Fahrt die automatische Ansage, dass man "Übergang zu den Zügen des Nah- und Fernverkehrs" habe.
Übergang? OSKAR kennt Abgang, Ausgang, Eingang, Untergang; auch Übergang, aber dann fast nur in der 'Übergangslösung'. Ob die aber gemeint ist? Auch die - bisher noch nicht gehörte - Rede eines 'nicht erreichten Übergangszugs' erscheint ihm vor diesem Hintergrund seltsam. Warum nicht mehr "Anschluss"? Ist das etwa politisch nicht mehr korrekt?
Seit wann ist er OSKARs Kundenbetreuer und nicht mehr der Zugbegleiter? Schaffner wäre ihm ohnehin am liebsten.
2. Gegen Ende der Fahrt die automatische Ansage, dass man "Übergang zu den Zügen des Nah- und Fernverkehrs" habe.
Übergang? OSKAR kennt Abgang, Ausgang, Eingang, Untergang; auch Übergang, aber dann fast nur in der 'Übergangslösung'. Ob die aber gemeint ist? Auch die - bisher noch nicht gehörte - Rede eines 'nicht erreichten Übergangszugs' erscheint ihm vor diesem Hintergrund seltsam. Warum nicht mehr "Anschluss"? Ist das etwa politisch nicht mehr korrekt?
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