Samstag, 13. März 2010
UNICEF - dramatisch amerikanisch...
... als Werbespot, aber nach OSKARs Dafürhalten den Kern der Sache doch treffend.

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Dienstag, 9. März 2010
Zum Weltfrauentag
Mann: Ist das Ihre Tasche?
Frau: Nein.
Mann: Würden Sie die bitte wegnehmen?
Frau: Öh, die ist nicht von mir.
Mann (schneidend): Ich möchte mich dort hinsetzen.
Frau: Ja. Die Tasche ist wohl von jemand anderem. Vielleicht holt sich jemand gerade eine Tramkarte?
Mann (einigermaßen scharf im Ton und mit gespielter Ironie und mit einigermaßen rotem Gesicht): Hören Sie, Sie könnten die Tasche ja auch auf den Schoß nehmen!
Frau: DAS.IST.NICHT.MEINE!

Mann: Natürlich ist das Ihre. Da könnte ja jeder kommen!!!

An der nächsten Haltestelle kommt ein junge Frau, die OSKAR schon gesehen hatte, weil sie wild fuchtelnd hinter der Bahn hergerannt war, mit keuchendem Atem zur Tram reingespurtet: "Oh, da steht sie noch!"

Mann zu der Frau, die er vorher der Sitzblockade verdächtigt hatte: Wie blöd muss man sein, seine Tasche in der Bahn stehen zu lassen!

*kopfschüttel*

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Sonntag, 7. März 2010
Nineteen Eighty-Four
Noch immer wird in der Schule George Orwells Roman 1984 gelesen. OSAKR hat es vor weit über zehn Jahren auch durchgekaut. Natürlich war es irgendwie gruselig. Insgesamt aber eben auch nur eine der Pflichtlektüren im Englischkurs.
Eher zufällig, aus einer Laune heraus zog er das 'Schulbuch' aus dem Regal und fing zu lesen an. Seite um Seite wurde er weiter hineingezogen in dieses Werk, das sich ihm diesmal ganz anders öffnete. Fesselnd, aber nicht im Sinne einer spannungsgeladenen Geschichte, sondern weil sich hier gekonnt verschiedene Erzählebenen, Fragen und Themen übereinanderlegen. Die Geschichte des totalitären Überwachungsstaates, die Rolle des (kritischen) Individuums in einer gleichgeschalteten Gesellschaft, das Verhältnis von Eliten und Massen, Krieg und Frieden, Wahrheit und Lüge, Liebe und Hass. Das Bild, welches Orwell nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und während des Heraufziehens des Kalten Krieges zeichnet, ist zweifellos ein düsteres. In vielem nahezu von hellsichtiger Klarheit, höchstens um ein paar Jahre verschoben, skizziert er eine damals zukünftige, in Teilen heute überwundene, möglicherweise aber auch reale Welt, in der die alles überwölbende Frage nach „Macht“ und ihrer Ausformung im Sinne von Herrschaft radikal gestellt wird. Zuspitzend und polemisierend warnt er vor jeder herrschaftlichen Totalität – der starke Mann, der Große Bruder, führt nicht zu langfristigem Wohlstand, Glück und Zufriedenheit, sondern zu Kontrolle von Denken und Sein, Unterwerfung, Willkür, Furcht, Gleichgültigkeit. Orwells Buch ist ein Aufruf an alle Demokraten, sich ihrer Verantwortung und Pflicht der Gesellschaft gegenüber bewusst zu sein, diese zu fördern und zu verteidigen, nicht blind zu gehorchen, aber stattdessen kritisch und hinsehend die eigene Gesellschaft zu hinterfragen, ihre Entwicklung zu begleiten. Mag auch das Ende, die psychische Vernichtung des Protagonisten und die Auslöschung seiner Liebe, bitter sein, so sieht Orwell hierin doch nicht das zwangläufige Ende der Menschheit besiegelt, sondern umschreibt ein Szenario, das eintreten mag, werfen wir uns nicht mit aller Kraft in die Arme derer, die unser Denken zu manipulieren, Gleichgültigkeit der Gesellschaft hervorzurufen und alleinige Wahrheiten zu verankern versuchen. Sei es, sechzig Jahre nach Erstauflage uns allen Auftrag, sowohl gegenüber vermeintlicher „sicherheitsbedingter Notwendigkeiten“ in der staatlichen Exekutive und Legislative als auch gegenüber übergroßen und kaum mehr zu kontrollierenden Meinungs- und Datensammlern und –machern äußerst wachsam zu sein und im Zweifelsfall laut ‚NEIN‘ zu sagen.

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