Donnerstag, 30. Oktober 2008
Männer - und worüber sie nicht sprechen
Im Leben eines jeden Mannes gibt es äußerst einschneidende Erlebnisse. So auch in OSKARS Leben. Ohne an dieser Stelle allzusehr ins Detail gehen zu wollen - die männlichen Leser werden ohnehin wissen, wovon er spricht - seien exemplarisch angeführt "Pinkeln gegen Weidezaun, dessen Effektivität bekanntlich darin besteht, Strom zu führen", "zu eilig geschlossene Hosen-Reißverschlüsse", "aktives Auf-dem-Bauch-Liegen - etwa am FKK-Strand oder Liegenbleiben am Morgen". OSKAR hat all' dies durchlitten bzw. erlebt, wie so viele andere Jungs auch.
Vor Herausforderungen gänzlich anderer Art sah er sich am Vorabend einer hochkarätigen Veranstaltung gestellt: Anzug gebügelt, Hemdkragen gestärkt. - Ein nicht vorhandenes Detail indes verhagelte ihm die gute Laune, die er mit Blick auf die Veranstaltung eigentlich gehabt hatte: die Krawatte hing wie ein unförmiges Stück Lumpen auf dem Kleiderbügel... Seine bevorzugten Dienstleister in derlei Angelegenheiten (Onkel, Freunde, Krawattenladen, Mitbewohner, Internet) versagten sämtlichst ihre Hilfsbereitschaft. Sei es aufgrund Dienstschluss, Abwesenheit oder Nichtkönnen. Es galt also, selbst einen Krawattenknoten zu binden. Denn ohne diesen Lappen unterm Hals sah das alles nicht aus. - OSKAR entsann sich eines Buches, welches er zu seinem Geburtstag geschenkt bekommen hatte: Das MANN-Buch. Anfangs hatte er noch an eine Familiensaga der gleichnamigen Schriftstellerfamilie geglaubt. Bei näherem Betrachten stellte sich flugs heraus, das dort der kultivierte Mann in allen Lebenslagen dargestellt und man mittels der Lektüre selbst auf solche Kultiviertheit vorbereitet würde. Dank dieses Buches nun weißt OSKAR nicht nur, wie er eine Boeing 747 zu landen hat, dass er sich nicht stilvoll - weil zwar nass, aber nicht mit einem Messer - rasiert; er weiß auch, auf welcher Seite (die ist jetzt mit einem praktischen gelben Klebezettelchen markiert) der "halbe Windsor" in Schrift und Bild erläutert wird. Nach einigem Üben gelang es, diesen Knoten fachgerecht zu binden! Blöd nur, dass OSKAR, der immer sehr auf Lob aus ist, niemandem voller Stolz seinen Knoten zeigen konnte. Er hätte wohl eher mitleidige bzw. kopfschüttelnde Reaktionen geerntet bei all den Herren, die beständig einen Schlips umbinden (gibt es Schlafanzugkrawatten?).
Und hier schließt sich der Kreis zu den eingangs erwähnten Erlebnissen: die behielt er auch eher für sich...

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Freitag, 17. Oktober 2008
Selina

Eine Buchempfehlung. Als OSKARS engster Freund beim Ansichtigwerden einer herrlichen Villa, deren Stil eher in die Toskana denn in den Südwesten Deutschlands gepasst hätte, ihm von einem Buch berichtete, war es an OSKAR, sich dieses Buch zu besorgen.
Selina oder das andere Leben von Walter Kappacher widmet sich unspektakulär, dabei aber ein wunderbares Sprachpanorma entfaltend den Themen Liebe, Tod und Unsterblichkeit. Es passiert nicht viel, davon aber eine Menge. Ein Buch, das keine Geschichte erzählt, das den Leser mitnimmt auf eine Reise in die Toskana, zu ihren Menschen und deren Leben, das hinführt auf Fragen, ohne besserwisserisch oder voyeuristisch zu sein. Grandios in all' seiner Bescheidenheit!

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Sonntag, 12. Oktober 2008
hinter Namen sind doch auch nur Menschen
Große Namen von bekannten Wissenschaftlern - jeder kennt DEN C. Alle berufen sich auf: C. Ständig zitiert wird: C. Dann eine Konferenz zum Thema, OSKAR darf auch dabei sein. Lauter große Namen nehmen an dieser eher kleinen, drei Tage währenden Runde teil. Dabei ist auch: C. Nun hat OSKAR grundsätzlich keine Neigung, vor Ehrfurcht zu erstarren, wenn ihm Sport-, Polit- oder Sternchenprominenz über den Weg läuft. (In den viereinhalb Fällen, in denen es passierte, war dem jedenfalls nicht so...) Auch, als er am Abend vor Konferenzbeginn zufällig - wie sehr in darum andere Teilnehmer zu beneiden schienen - neben C. saß, fühlte er sich nicht wirklich erstarrt, aber doch gehemmt. Soll er diesem großartigen Wissenschaftler von seinen popeligen Vorstellungen erzählen. Dann stellte OSKAR aber im Laufe des Abends überrschaft fest: C. ist a) schüchter und hat b) keine Tischmanieren. Ab dem Moment hat er sich prima mit C. unterhalten und 'schnacken' können. Tatsächlich sind all' diese Leute eben doch auch 'nur' Menschen... OSKAR jedenfalls denkt mit Freude an diese kleine Begebenheit in der Welt der 'big shots' zurück!

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