Samstag, 11. September 2010
Dora Bruder
oskar-kasimir, 21:14h
Eine unbekannte Frau namens Dora Bruder steht im Mittelpunkt dieser kurzen Erzählung des französischsprachigen Autors Patrick Modiano:
Der Ich-Erzähler stößt zufällig auf sie, als er in einer 50 Jahre alten Zeitung aus dem Jahr 1941 eine Vermisstenanzeige liest, welche der 15-Jährigen nachspürt. Da die Gegend, in der das Mädchen seinen Lebensmittelpunkt hatte, dem Erzähler aus dessen Kindheit noch in klarer Erinnerung ist, weckt diese Vermisstenanzeige sein Interesse. Er macht sich auf die Suche nach Spuren Doras. Stück für Stück vermag er Abschnitte ihres Lebens, ihrer Lebensumstände und des Paris des Jahres 1941 zu rekonstruieren. Indem er Zeitungsausschnitte und vor allem Akten des Polizeiarchivs akribisch durcharbeitet, entsteht für ihn wie für den Leser ein facettenreiches Bild, das ebenso das Leben eines jungen jüdischen Mädchens im Paris der Vorkriegszeit wie und vor allem im von den Deutschen besetzten Paris darstellt. Indem der Autor dabei die Orte der Dora mit jenen der Erinnerung und Gegenwart des Erzählers verknüpft, schlägt er gekonnt eine Brücke über die Jahrzehnte hinweg. Auf diese Weise schafft er eine Nähe zu Dora, die sich nicht aufdrängt, der sich aber weder der Erzähler noch der Leser entziehen kann.
Modiano beschreibt ohne großes Getöse, dafür in wohl gewählten Sätzen und Szenen, wie sich das Leben der Dora und der gesamten Familie Bruder zusehends verdüsterte und sie schließlich dem Terror der Nazis wie auch ihrer französischen Helfershelfer zum Opfer fielen und ausgelöscht wurden.
Ein großartiges, aber leises Stück Literatur, das auf seine Weise einen wichtigen Beitrag wider das Vergessen und für das Gedanken leistet. Sehr zu empfehlen all jenen, die der zeigefingerführenden Literatur überdrüssig oder nicht von der erinnerungsbombastischer Literatur zum Thema erschlagen werden wollen.
Der Ich-Erzähler stößt zufällig auf sie, als er in einer 50 Jahre alten Zeitung aus dem Jahr 1941 eine Vermisstenanzeige liest, welche der 15-Jährigen nachspürt. Da die Gegend, in der das Mädchen seinen Lebensmittelpunkt hatte, dem Erzähler aus dessen Kindheit noch in klarer Erinnerung ist, weckt diese Vermisstenanzeige sein Interesse. Er macht sich auf die Suche nach Spuren Doras. Stück für Stück vermag er Abschnitte ihres Lebens, ihrer Lebensumstände und des Paris des Jahres 1941 zu rekonstruieren. Indem er Zeitungsausschnitte und vor allem Akten des Polizeiarchivs akribisch durcharbeitet, entsteht für ihn wie für den Leser ein facettenreiches Bild, das ebenso das Leben eines jungen jüdischen Mädchens im Paris der Vorkriegszeit wie und vor allem im von den Deutschen besetzten Paris darstellt. Indem der Autor dabei die Orte der Dora mit jenen der Erinnerung und Gegenwart des Erzählers verknüpft, schlägt er gekonnt eine Brücke über die Jahrzehnte hinweg. Auf diese Weise schafft er eine Nähe zu Dora, die sich nicht aufdrängt, der sich aber weder der Erzähler noch der Leser entziehen kann.
Modiano beschreibt ohne großes Getöse, dafür in wohl gewählten Sätzen und Szenen, wie sich das Leben der Dora und der gesamten Familie Bruder zusehends verdüsterte und sie schließlich dem Terror der Nazis wie auch ihrer französischen Helfershelfer zum Opfer fielen und ausgelöscht wurden.
Ein großartiges, aber leises Stück Literatur, das auf seine Weise einen wichtigen Beitrag wider das Vergessen und für das Gedanken leistet. Sehr zu empfehlen all jenen, die der zeigefingerführenden Literatur überdrüssig oder nicht von der erinnerungsbombastischer Literatur zum Thema erschlagen werden wollen.
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