Donnerstag, 1. Januar 2009
Das Gefahrendreieck
oskar-kasimir, 15:20h
Welch doppeldeutiger Titel, den das Buchvon A.F.Th. van der Heijden im Deutschen trägt: Das Gefahrendreieck. Der Erzähler berichtet vom Leben des jungen Albert in den 1950er und 1960er Jahren, das sich anfangs zu Kinderzeiten in einem Dorf, später dann zu Studienzeiten in Nimwegen in den Niederlanden abspielt.
Während seiner Kinder- und Jugendzeit ist das Gebiet, auf dem sich Albert spielerisch und die Welt entdecken kann, begrenzt von einer Straße, einem Kanal und einer Eisenbahnlinie. Innerhalb dieses Dreiecks, dessen Grenzen jeweils eine Gefahr für ein spielendes Kind darstellen, die zudem noch von seiner besorgten Mutter ins Unermessliche gesteigert und dem Jungen somit noch attraktiver erscheinen, bewegt sich der junge Albert. Sein Leben als Kind ist aber vor allem geprägt von einem unberechenbaren und dem Alkohol verfallenen Vater, der seine ganze Familie mit seinem herrschsüchtigen und gewalttätigem Verhalten dominiert, tyrannisiert. Einfühlsam schildert der Autor, wie Albert und seine Mutter ihn im Laufe der Jahre zu ertragen lernen und ihn schließlich ruhig stellen können. Dennoch sind es diese Erfahrungen, die Albert auf seinem weiteren Lebensweg verfolgen wie Schreckgespenster in stets wandelnden Erscheinungsformen.
Während er zwar mit seinem Kinder- und Jugendfreund erste sexuelle Erfahrungen sammelt, in der engen und von übersteigerten Moralvorstellungen seiner Umgebung jedoch keinerlei Aufklärung erfährt, verbinden sich in Albert Schuldgefühle und Identitätssuche zu einer unheilvollen Gemengelage. Würde sein Vater weniger aggressiv, das Leben zu Hause harmonischer sein, wenn er nicht ab und an seinen reifenden Körper erkunden und Lust empfinden würde?
Ob dies der Grund für seine späteren Versagensängste bei Frauen - besser gesagt, in der Vereinigung mit deren Gefahrendreiecken - ist, lässt van der Heijden letztlich offen. Er gewährt dem Leser aber Einblick in Alberts Vortasten in die Welt der Studierenden und des Erwachsenwerdens. Ohne voyeuristisch zu sein, schafft er es, in diesem zweiten Teil des Buches, die Nöte und Ängste, das unbedingte Wollen nach Mannwerdung und Triebbefriedigung des jungen Mannes Albert zu beschreiben, den Leser daran teilhaben zu lassen. Er schildert darüber hinaus das Leben des jungen Studenten, seine Fragen an das Leben. Heijden schafft dabei zugleich ein Panorama jener Zeit, wobei wohl hie und da eigene Erfahrungen Eingang in diesen Roman gefunden haben.
Es ist keine leichte, beschwingte Lektüre. Bei vielen Begebenheiten oder Situationen wünscht man sich doch ein anderes als das zu erwartende Ende. Eine befreiende Wendung. Schonungslos, so lässt sich das Buch in einem Wort zusammenfassen. Aber genau darin liegt seine Stärke, in der Wahrhaftigkeit des geschilderten Lebens, auch wenn es 'nur' eine fiktive Geschichte sein mag.
Während seiner Kinder- und Jugendzeit ist das Gebiet, auf dem sich Albert spielerisch und die Welt entdecken kann, begrenzt von einer Straße, einem Kanal und einer Eisenbahnlinie. Innerhalb dieses Dreiecks, dessen Grenzen jeweils eine Gefahr für ein spielendes Kind darstellen, die zudem noch von seiner besorgten Mutter ins Unermessliche gesteigert und dem Jungen somit noch attraktiver erscheinen, bewegt sich der junge Albert. Sein Leben als Kind ist aber vor allem geprägt von einem unberechenbaren und dem Alkohol verfallenen Vater, der seine ganze Familie mit seinem herrschsüchtigen und gewalttätigem Verhalten dominiert, tyrannisiert. Einfühlsam schildert der Autor, wie Albert und seine Mutter ihn im Laufe der Jahre zu ertragen lernen und ihn schließlich ruhig stellen können. Dennoch sind es diese Erfahrungen, die Albert auf seinem weiteren Lebensweg verfolgen wie Schreckgespenster in stets wandelnden Erscheinungsformen.
Während er zwar mit seinem Kinder- und Jugendfreund erste sexuelle Erfahrungen sammelt, in der engen und von übersteigerten Moralvorstellungen seiner Umgebung jedoch keinerlei Aufklärung erfährt, verbinden sich in Albert Schuldgefühle und Identitätssuche zu einer unheilvollen Gemengelage. Würde sein Vater weniger aggressiv, das Leben zu Hause harmonischer sein, wenn er nicht ab und an seinen reifenden Körper erkunden und Lust empfinden würde?
Ob dies der Grund für seine späteren Versagensängste bei Frauen - besser gesagt, in der Vereinigung mit deren Gefahrendreiecken - ist, lässt van der Heijden letztlich offen. Er gewährt dem Leser aber Einblick in Alberts Vortasten in die Welt der Studierenden und des Erwachsenwerdens. Ohne voyeuristisch zu sein, schafft er es, in diesem zweiten Teil des Buches, die Nöte und Ängste, das unbedingte Wollen nach Mannwerdung und Triebbefriedigung des jungen Mannes Albert zu beschreiben, den Leser daran teilhaben zu lassen. Er schildert darüber hinaus das Leben des jungen Studenten, seine Fragen an das Leben. Heijden schafft dabei zugleich ein Panorama jener Zeit, wobei wohl hie und da eigene Erfahrungen Eingang in diesen Roman gefunden haben.
Es ist keine leichte, beschwingte Lektüre. Bei vielen Begebenheiten oder Situationen wünscht man sich doch ein anderes als das zu erwartende Ende. Eine befreiende Wendung. Schonungslos, so lässt sich das Buch in einem Wort zusammenfassen. Aber genau darin liegt seine Stärke, in der Wahrhaftigkeit des geschilderten Lebens, auch wenn es 'nur' eine fiktive Geschichte sein mag.
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