Montag, 5. Dezember 2011
Fragen an das Leben
Kürzlich in einem Mailwechsel mit einem seiner online-Freunde philosophierte OSKAR über das Leben. Der ANDERE schien verzweifelt, voller Fragen, Unsicherheiten, sich seiner Gefühle und noch viel weniger der seines Dates ihm gegenüber unsicher.

"wenn man nicht weiß was der andere denkt....vllt ist auch alles gut...und eigentlich ist das gefühl was mir gerade angst macht das was ich suche.....nur weiß ich wohl mittlerweile das dieses gefühl nicht immer heißt das es auch gut wird....sondern das es auch sehr weh tun kann....was ich nicht will.....wieso kann es nicht sein wie früher....wo ich noch jung war und alles kein problem und einfach nur schön....."

Die Sehnsucht nach Sicherheit. Der Wunsch nach Planbarkeit, Unversehrtheit. In einer Welt voller Unsicherheit und Unverbindlichkeit ist das Gefühl von Verliebtheit eines, das dem Menschen den Boden unter den Füßen mächtig ins Schwanken bringt. Angst, der Wunschtraum nach zweisamer Glückseligkeit könne sich nicht erfüllen, sondern - im Gegenteil - sich stattdessen ins Desaster verkehren. - Es sind Narben, welche die Menschen im Laufe ihres Lebens sammeln. Gebrauchsspuren. Sie formen einen jeden Menschen, bilden seinen Charakter viel stärker als manch andere Erfahrung. Leider haben sie die lästige Eigenschaft, bei bestimmten Wetterverhältnissen zu schmerzen. - Und dennoch sind just sie die besten Zeugen eines geistigen Reifeprozesses - vergleichbar den Falten und Runzeln der Haut, die vom gereiften Alter des Körpers zeugen. Insofern ist es gut, dass es nicht mehr wie früher ist und sein kann. Wobei bei all' diesen Gedanken auch OSKAR diese Gefühle kennt: das Vorbehaltlose, das Leichte, das Sorglose wünscht auch er sich gelegentlich (zurück).

Er ist darum aber nicht wehmütig. Er ist zufrieden. Seit der Entscheidung seiner Ex gereift. Stark geworden, aber nicht hart gegenüber seinen Menschen. Ein schwieriger, langsamer, gesunder Reifeprozess. Das Ergebnis ist erstmal annehmbar.

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