Mittwoch, 19. Mai 2010
Entscheidungen
Dieser Tage wurde OSKAR nach Entscheidungen gefragt, die er für und in seinem Leben gefällt hat. Woher er wusste, welchen Weg er einschlagen soll; ob er sich seiner Entscheidungen immer sicher war; was ihm in seiner Entscheidungsfindung geholfen hat. Ohne Frage, dies sind große Fragen und des Bedenkens wert. Es hat einige Zeit gedauert, bis er eine Antwort formulierte. Sie ist sicher nicht perfekt, lässt vieles außer Acht, was bedeutsam ist. Aber es ist eine Annäherung...

OSKAR meint, dass alle Menschen oft im Leben an Wegmarken stehen, sich entscheiden müssen, welchen Weg sie (weiter)gehen. In seinem Leben hatte er bisher meist großes Glück: sehr wohlmeinende Menschen stießen ihm neue Türen auf, luden ihn ein, einen anderen Weg als den, welcher der einfachere gewesen wäre, einzuschlagen. Bei alledem hatte er in der Regel aufrichtige Gefährten, Unterstützer und Begleiter, so dass auch Schlingern und blöde Erfahrungen letztlich aufgefangen wurden. Die von ihm bisher getroffenen wirklich bedeutsamen Entscheidungen waren gut. Ob sie immer richtig waren - wie könnte er das bewerten, da er nicht weiß, wie sich das Leben anders entwickelt hätte. Er ist zufrieden, im Rückblick dankbar. Seine Erfahrung zeigt auch, dass es oft viel schwieriger ist, überhaupt eine Entscheidung zu treffen in der Angst, möglicherweise die falsche zu treffen. Niemand kann - und niemand sollte! - einem Menschen wichtige Entscheidung abnehmen. Wenn sie getroffen wurden, man dahinter steht, dann wird es vermutlich so sein, dass man zu ihr stehen kann, selbst wenn sie sich als nicht optimal erweisen sollte. Bei Lebensentscheidungen kommt es wohl am meisten darauf an, Bauch, Herz und Verstand in Einklang zu bringen. Ausschließlich 'vernünftige' Entscheidungen zu fällen ist töricht, weil wir dann abgesichert sein mögen, die Seele aber verkümmert! - Zeit ist ein wichtiger Faktor bei Entscheidungen, doch gilt es aufzupassen, dass sie nicht aufgeschoben werden: Entscheidungen aufzuschieben machen sie nicht leichter...

Für OSKAR gehören mehrere Facetten in das Bild dessen, "was ihm geholfen hat", seinen Weg zu finden. Zum einen sehr viel Unterstützung seitens seiner Eltern, die ihm Freiheiten gelassen haben, ihn nicht bevormundeten, sondern ihn in seiner Person ernst genommen und sich mit seinen Ideen, Wünschen und Vorstellungen auseinandergesetzt haben. Gleiches gilt für Freunde und Bezugspersonen wie Professoren, befreundete Wissenschaftler und Kollegen. Wichtig sind und waren positive wie negative Kritik; "Ansagen", auch Konflikte, die er zu bestehen hatte sowie der Zwang zur Selbstreflektion. In ihr gilt es, sich (neu) zu entdecken, sich als Mensch und Individuum zu definieren, verorten. Hierdurch, so OSKARs Überzeugung, gewinnt der Mensch an Souveränität, Zuversicht und Gelassenheit und damit an Stärke. Nicht zuletzt geht es nicht ohne Perspektivwechsel: Nicht in bekannten Mustern verharren, sondern sich verändern, sich Anderem, Neuem, Unbekanntem aussetzen... Inspiration entsteht dadurch, Lust am Leben. Eine nicht ganz unerhebliche Voraussetzung, um eine Entscheidung zu fällen...

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