Montag, 17. Mai 2010
Gruß
Die vermutlich wichtigste Voraussetzung, um als Bus- oder Straßenbahnfahrer eingestellt werden zu können, noch vor gesunden Augen und bestimmten Reaktionstests, ist das Beherrschen dieser lässigen Geste, mit der sich die beiden Fahrer zweier sich entgegenkommender Fahrzeuge grüßen: dieser kaum merklich anzuhebende Unterarm, in eine Streckung des gesamten Arms übergehend und dann abschließend noch Zeige- und Mittelfinger mit ca. 45 Grad von den übrigen Fingern wegklappen und dabei im Handgelenk die Hand leicht zur Seite beugen. Eine einzige fließende Bewegung, die sie ALLE beherrschen. OSKAR übt das jetzt morgens auf dem Fahrrad mit jedem ihm entgegenkommenden Fahrzeug, Kinderwagen schiebende Mütter eingeschlossen. Wäre doch gelacht, wenn ihm im Zweifel der Job eines Straßenbahnfahrers nur deswegen verwehrt bleiben müsste, weil er's branchenübliche Grüßen nicht gelernt hätte!

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Haben Sie schon mal bemerkt, dass sich Rollstuhlfahrer untereinander auch so grüssen? Ich konnte das letzthin an der Uni beobachten.

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OSKAR muss gestehen, bisher hat er selbiges noch nicht wahrgenommen. Ob das nun an seiner Ignoranz den Rollstuhlfahrerinnen und -fahrern (Frau liza, ich darf Sie auf die doppelte Diskriminierung hinweisen, der ich mich sonst womöglich schuldig mache!!) liegt oder daran, dass in der Stadt am großen Fluss wenige Rollifahrende unterwegs sind (Kopfsteinpflaster ist da kein Vergnügen), muss vorerst dahingestellt bleiben. Er wird sich aber nun bewusster auch diesem Phänomen zuwenden - und seine Bekannte fragen, mit der er gelegentlich um die Häuser schiebt!

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