Montag, 6. April 2009
Kochsonntag
Es gibt Kochbananen, Kochtöpfe, Kochwäsche. Und es gibt Kochsonntage. Heute war bei OSKAR Kochsonntag. Er wurde bereits gestern am Samstag auf dem regulären und dem Bio-Öko-FairTrade-politicalcorrect-Markt, bei Plus, Rewe und Extra eingeläutet. Und im Reformhaus. Da war OSKAR das erste Mal zum Shoppen. Interessante Klientel, die zwar in gewisser Weise an das Bioladen-Klientel erinnert, aber doch andere Gespräche führt - und vor allem: man duzt sich nicht. Sehr sympathisch!

Nachdem OSKAR sich dann voller Elan aus dem Bett gefedert, sich hernach an allgemeinen Haushalts- und Computeraufgaben*abgearbeitet hatte, erklärte er gegenüber seinen Mitbewohnern die Küche zum exterritorialen Gebiet, in dem er allein das Gewaltmonopol hätte. Zwar schauten die beiden anderen etwas verdutzt aus ihrer Wäsche, die sie eigentlich in der Waschmaschine verstauen wollten - doch wo OSKAR kocht, bleibt kein Platz für derart schnöde und gewöhnliche Dinge wie Wäschewaschen. Paprikaschneiden im Angesicht sich drehender Unterhosen und nasser Socken?! Nein danke!

Um das sinnliche Erleben von Zwiebeln, Paprika, Tomaten, Gemüsemais, Olivenöl, Hackfleisch, Lammrückenfilets, Toastbrot, der gesamten Palette aller Gewürze inklusive Brühe, frischer Minze und Dill ganz auskosten zu können, nahm OSKAR direkt zwei Gerichte in Angriff und holte alles aus dem alten Gasofen raus: Was für eine Freude, als aus allen Öffnungen (glücklicherweise nur aus den dafür vorgesehenen!) die blauen Flammen schlugen, es bruzelte, zischte, spritzte oder nur ganz sacht sich ein Duft nach garenden Zutaten verströmte.
Bevor es aber soweit war, galt es, mit modernstem Gerät sowie handwerklichem Geschick die Anleitungen, Hinweise, Tipps und Rezepte zu befolgen, wo es zu umständlich wurde, gekonnt zu improvisieren bzw. das geschriebene Wort schlicht zu ignorieren. Am Ende stand ein herrlicher Salat. Das ChiliConCarne wird über Nacht durchziehen und dann morgen Abend den nächsten Hochgenuss bereiten. Hofft jedenfalls: OSKAR!


Der Salat. Vorbereitungen des Chili. Die Rohrzange dient zur Stabilisierung der Knoblauchpresse, die sonst ihren Dienst nicht tut.

[* An dieser Stelle sei allen, die ernsthaft erwägen, einen neuen Computer zu kaufen und ihn womöglich mit dem Betriebssystem "Vista" befeuern zuwollen, gesagt, dass dies starke Nerven voraussetzt und einen langen Atem - sehr starke Nerven und einen sehr langen Atem!]

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Also, ich persönlich finde diese Saftauffangrillen an Schneidbrettern ja höchst nervig, vor allem, wenn es darum geht, das Geschnipselte in Pfanne, Topf oder Schüssel umzufüllen, und drehe die dann einfach um, die Brettchen, die so eine Rille haben. Ansonsten würde mir da doch ständig was drin hängenbleiben. Und so suppig, dass die Küche unter Wasser stünde, wird das Schneidgut ja schließlich doch nie.
Wie hat das Chili denn geschmeckt?
Und werden Sie kommenden Sonntag wieder kochen?

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Jajajaja - OSKAR teilt Ihre Meinung. Da er aber vielfach viel zu vergeistigt und im Übrigen ein totaler Regelkonformist ist, wäre er von allein niemals darauf gekommen, das Schneidebrett einfach umzudrehen. Was für eine Idee... C'est magnifique! :-)

Das Chili war, die Mitesserin bestätigte es durch reichlich Verzehr sowie durch oral-verbale Einlassungen, ausgezeichnet. Das Geheimnis lag wohl darin, das Zeug eine Nacht ruhig sich selbst und durchziehen zu lassen. Seither keine weiteren Kochversuche unternahm: OSKAR.

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